Der Zug ist noch nicht abgefahren

Andreas Fritsche fordert den Erhalt des Bahnwerks in Eberswalde

Die Wurzel beinahe allen Übels auf der Schiene in Deutschland ist die Bahnprivatisierung von 1994. Dafür ist die Bundespolitik verantwortlich. Doch der Vorstand der Deutschen Bahn AG hat den rücksichtslosen Weg zu einem Börsengang des Verkehrsunternehmens jahrelang mitgetragen und vorangetrieben - bis das Vorhaben 2013 abgesagt wurde. Er trägt also eine Mitschuld daran, dass die Verhältnisse jetzt so sind, wie sie sind.

Konkurrenzdenken und Profitgier sind ganz natürlich. Der irrsinnigen Logik des Marktes werden auch die rund 360 Beschäftigten des Bahnausbesserungswerks in Eberswalde unterworfen. Darüber darf sich niemand wundern. Die Werksschließung ist dann ein ganz natürlicher, ein zwangsläufiger Vorgang.

Den 360 Mitarbeitern und ihren Familien hilft es nun allerdings wenig, auf diese Zusammenhänge zu verweisen und vergeblich die Rückkehr zur alten Bundesbahn zu fordern. Sie benötigen eine kurzfristige, eine in wenigen Wochen machbare Lösung. Also: Die Deutsche Bahn muss verkaufen oder das Werk selbst auslasten. Der Eigentümer, der Bund, muss das Unternehmen notfalls dazu zwingen. Mittel und Wege gibt es, und moralisch ist der Bund dazu verpflichtet.

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