Neuer Behörde droht Fehlstart

Martin Kröger über die riskante Umstrukturierung des LAGeSo

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Erneut hat Senator Mario Czaja (CDU) einen Befreiungsschlag angekündigt. Diesmal sollen das LAGeSo-Chaos und die großen Herausforderungen bei der Flüchtlingsunterbringung durch eine neue Behörde gestemmt werden. Im Sinne der ankommenden Menschen wäre es absolut wünschenswert, dass die Umstrukturierung diesmal tatsächlich funktioniert und konkrete Verbesserungen hervorbringt.

Aber wer glaubt noch, dass Mario Czaja der richtige Mann ist, diesen schwierigen Prozess umzusetzen? Bereits zweimal hat der einst als politisches Talent gepriesene CDU-Senator großartige Veränderungen angekündigt. Beim ersten »Paradigmenwechsel« sollten es die umstrittenen Container-Dörfer richten, beim zweiten Mal eine Reorganisation der Unterbringungsleitstelle. Das Erste dürfte die Unterbringungsnot ein wenig abgemildert haben, vom Zweiten hat man nie wieder gehört.

Dass es diesmal anders läuft, wäre eine große Überraschung. Doch schon zu Beginn zeichnet sich ein Fehlstart ab, weil die in den vergangenen Monaten mehr oder weniger verheizten Mitarbeiter des LAGeSo offenbar nicht in die Pläne einbezogen wurden. Dabei kann es ohne sie nicht gehen. Auch in die Öffentlichkeit wurde das wichtige Vorhaben katastrophal kommuniziert. Angesichts der Not der ankommenden Menschen grenzt das alles an Fahrlässigkeit, für die Czaja die politische Verantwortung trägt.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.