Schüsse auf Touristen in Dagestan
Ein Toter und elf Verletzte bei einer Attacke vor der Festung von Derbent
Moskau. Bei einer Schießerei in der südrussischen Kaukasusregion Dagestan ist in der Nacht zum Mittwoch ein Mensch getötet worden. Elf weitere Personen wurden bei dem Vorfall bei der Festung Naryn Kala in der Küstenstadt Derbent verletzt, wie das örtliche Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Fünf von ihnen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Die Festung von Derbent, einer Hafenstadt am Kaspischen Meer im Süden von Dagestan, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und gehört seit 2003 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Bei den Angreifern soll es sich nach russischen Medienberichten um mindestens zwei Personen gehandelt haben. Sie hätten gegen Mitternacht mehr als 60 Schüsse aus Maschinenpistolen abgefeuert und seien danach geflüchtet. Nach ihnen werde gefahndet. Der dagestanische Präsident Ramasan Abdulatipow sprach von einer Bande, die Ruhe und Frieden in Derbent stören wollte. Das Internetportal Gaseta.Ru zitierte einen Pressesprecher mit dem Hinweis auf eine »terroristische Diversantengruppe, Mitglieder einer illegalen bewaffneten Formation oder einfache Kämpfer«. Der dagestanische Bürgerrechtler Rassul Kadijew verwies darauf, dass »normale Kämpfer« im Nordkaukasus bisher nur Vertreter der Machtorgane oder Polizeiposten angegriffen hätten, dann aber auch Eisenbahner oder Feuerwehrleute. In letzter Zeit seien die Staatsorgane der Republik aktiver gegen »Banditen« vorgegangen und hätten wiederholt über deren »Liquidierung« und einen Rückgang ihrer Zahl berichtet.
Die russische Teilrepublik Dagestan grenzt an die Unruheregion Tschetschenien. Sie kämpft seit Jahren mit bewaffneten Banden und hoher Kriminalität, außerdem gibt es regelmäßig schwere Zusammenstöße mit islamistischen Rebellen. AFP/nd
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