Abriss statt Sanierung

In Neukölln sollen günstige Wohnungen durch zwei Neubauten ersetzt werden

Ausgerechnet eine Wohnungsbaugenossenschaft plant den Abriss von preiswertem Wohnraum. Eine Sanierung sei zu teuer, heißt es. Die meisten Bewohner sind bereits ausgezogen. Doch etwa zehn wollen nicht weichen.

Die Inschrift klingt irgendwie stolz: »Wohnungsbau Neukölln – Wiederaufbau 1960« steht an einem der beiden Wohnblocks an der Heidelberger Straße 15-18, direkt an der Grenze zu Treptow. Doch der Stolz auf diese 60er-Jahre-Bauten scheint verflogen, zumindest beim Eigentümer. Der will sie abreißen. Was schon mal eine Überraschung ist in Zeiten des Wohnungsmangels. Noch überraschender dabei mutet die Tatsache an, dass es sich nicht um einen renditeorientierten Privateigentümer handelt, sondern um eine Wohnungsbaugenossenschaft. Der Wohnungsbau-Verein (WBV) Neukölln will die 76 Wohnungen abreißen und durch zwei Neubauten mit 93 Wohnungen ersetzen. Möglichst noch in diesem Frühjahr soll es losgehen.

Die meisten Bewohner sind bereits ausgezogen. Doch etwa zehn wollen nicht weichen und haben eine »Mieterinitiative zum Erhalt der Heidelberger Straße (MIEZE)« gegründet. »Der Abriss ist völlig unnötig, die Häuser sind solide gebaut und besse...


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