Härtere Strafen für Vergewaltiger

Die Empörung über die Übergriffe in Köln könnte Schwung in die überfällige Reform des deutschen Sexualstrafrechts bringen

  • Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Vergewaltigung soll härter bestraft werden. Die Forderung gibt es seit Jahren, nicht erst seit den Vorfällen von Köln. Ein Gesetzentwurf lag viele Monate auf Eis, ist nun aber auf dem Weg.

Die Übergriffe in Köln scheinen das gängige Bild zu bestätigen, wonach sexueller Missbrauch von unbekannten Triebtätern droht, die im Dunkeln auf der Straße oder in einem Park lauern. Diese Angst hat mit der Realität wenig zu tun, denn tatsächlich geschehen die meisten Vergewaltigungen im Familien- und Bekanntenkreis. Tatort ist die eigene Wohnung, nicht ein abgeschiedenes Waldstück. So gibt es denn auch nicht wenige Stimmen, die an der Debatte über die Kölner Silvesternacht beklagen, dass die alltäglichen sexuellen Übergriffe auf Frauen noch nie einen derartigen Aufschrei erzeugt haben. Auch die Linkspartei-Chefin Katja Kipping macht sich für eine Erweiterung des Themas stark, wenn sie in Bezug auf Köln auf viele weitere »Alltagssituationen« verweist, in denen Frauen sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind - »auf traditionellen Volksfesten, auf der Straße, am Arbeitsplatz oder im Familien- und Bekanntenkreis«. Konkret fordert sie eine V...


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