Redaktionsübersicht

Thomas Blum

Thomas Blum

Thomas Blum, geb. 1968, lebt seit 1990 in Berlin, wo er 33 Semester studiert hat (mit Abschluss). Über viele Jahre war er im Feuilleton verschwunden und nicht mehr auffindbar. In seiner Freizeit engagiert er sich bei der Schnäppchenjagd und auf dem Sektor der Realitätsbekämpfung. Für »nd« schreibt er die wöchentliche Kolumne »Die gute Kolumne«.

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Aktuelle Beiträge von Thomas Blum:
Sprache und Bildende Kunst sind wesensverwandt. Aus einem matschigen Klotz an Material, macht der Virtuose ein Meisterstück.
Im Würgegriff der Sprachbildschlange

Zeitungskommentare sind im Grunde experimentelle Poesie der Moderne. Wenn man einmal genau hinsieht, entdeckt man erstaunliche Überschneidungen zwischen der großen Weltliteratur und dem bescheidenen Journalismus.

Das Plakat zur »LASS KnACKEN OPPA!«-Tournee 2016
Helge Schneider zum 70.: Arbeiten und spielen

In Deutschland werden Komiker stets mit ihrer Rolle verwechselt. Deshalb galt Helge Schneider lange als unseriös und als kunstferner Faxenmacher. Doch das ist er eben gerade nicht, sondern in vielen Berufen tätig.

Donald Trump, 47. Präsident der Vereinigten Staaten
Donald Trump ist im Herzen ein Baumeister

US-Präsident Donald Trump ist ein Multitalent: Er ist nicht nur Geschäftsmann, Fernsehstar, Philosoph, Staatsmann und Frauen-Experte. Er ist im Herzen auch ein Baumeister und Hobby-Innenarchitekt.

Alfred Hilsberg im Berliner »Kaffee Burger«. Wo sonst?
Alfred Hilsberg: Eine etwas andere Musik

Ohne ihn wäre Deutschland wahrscheinlich noch lange musikalisch in der Steinzeit stecken geblieben. Alfred Hilsberg machte Punk und New Wave bekannt, förderte Bands wie die Einstürzenden Neubauten. Nun ist er gestorben.

Was nach dem Warten kommt, ist oft Gegenstand banger Spekulation.
Neue Textsammlung von Michael Bittner: Wartezimmer Erde

Der Autor Michael Bittner ist als freundlicher und sauber gescheitelter Vortragender von mehreren Lesebühnen bekannt. Obwohl er Sachse ist, versteht er etwas von Humor. Und auch vom humanistischen Blick auf die Welt.

Auch ein Rauschzustand: kräftezehrendes, lebenslanges Extremlesen
Die Verwandlung

Bücher waren mein Ding, bis ich mich am Rand der Gesellschaft wiederfand. Jetzt will ich ein neues Leben als Nichtleser beginnen. Dafür braucht es allerdings: ein Aussteigerprogramm.

Immer brennt in dieser kargen, Mad-Max-artigen Wüstenlandschaft die Sonne.
Nichts als Staub

Eine Reise ins Unbekannte: Óliver Laxes dystopisch aufgeladenes Road Movie »Sirât« ist ein ebenso origineller wie beunruhigender Film. Das Werk gewann dieses Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes den Preis der Jury.

Lass uns lieber Glückskeksweisheiten lesen: Irene Dunne und Cary Grant in dem Film »Penny Serennade« von 1941. Der deutsche Titel könnte auch ein Buch aus dem kommenden Herbst meinen: »Akkorde der Liebe«.
Quetschkartoffeln gegen Trübsinn

Wir leben in Zeiten galoppierender Verblödung. Kaum ein Mensch liest heute noch etwas, das länger ist als eine Glückskeksweisheit. Aber müssen Verlage deshalb fast ausschließlich Kitsch und Phrasengestammel publizieren?

Und der Wald wird eines Tages Papier.
t-t-t-t / t-t-t-t!

Im Krieg hat Ernst Jandl gelernt, jener salbungsvollen Sprache zu misstrauen, die jeden Krieg mit heraufbeschwören hilft. Seine Lyrik war ein radikaler Bruch damit, und oft sehr lustig. Heute wäre er 100 geworden.

Wenn Sie hier das Fegefeuer und nicht einen stinknormalen Desktophintergrund sehen, haben Sie schon ein Problem.
Der größte Trick des Teufels

Der wachsende Trend zu Hexerei, Magie und anderem Hokuspokus ist beunruhigend. Da ist es gut, dass es die Internationale Vereinigung der Exorzisten gibt, die uns vor solchem Aberglauben warnt.

Der »Fürst der Finsternis« auf dem Monsters of Rock Festival 1984 in Großbritannien
Ozzy Osbourne: Stirnrunzeln und Augenverdrehen

Er hat den Heavy Metal erfunden, biss einer Fledermaus den Kopf ab und war immer noch ein Star als MTV ihn als verwirrt-liebenswürdigen Rentner zeigte. Am vergangenen Dienstag ist Ozzy Osbourne gestorben.

Wenn man sich Magen-Darm schon nicht schön vorstellen kann, dann doch wenigstens das Klo dazu.
Meine Tage als Kanone

Im Zuge einer Corona-Erkrankung kann man sich schon mal fühlen, als habe man ein frisch geschlüpftes Alien-Junges im Bauch. Doch die Bundesregierung hat mittlerweile eine Lösungsstrategie: Corona? Ihr Problem!

Mit dem Opel Kapitän des Pädagogen und Freundes Wilhelm Michels, der die Schmidts im April 1959 erstmals in Bargfeld besucht
Arno Schmidt: Das Kotzbrocken­monument

Im Berliner Brecht-Haus fanden die »Arno-Schmidt-Tage« statt: Drei Abende lang beschäftigten sich Schriftsteller und Literaturwissenschaftler mit dem Werk des kauzigen deutschen Nachkriegsautors.

Jegliche Bildunterschrift ist hier überflüssig.
Heilbronnolulu oder Honoludwigshafen

Es gibt keine Visionäre mehr in Deutschland. Ein komplett zugebautes Land, das überwiegend aus Beton und Langeweile besteht. Dabei könnte mittendrin Großes entstehen, wenn man nur den Mut hätte, neue Wege zu beschreiten.

Am Ende ist es doch nur Werbung für einen Müsliriegel, sieht aber aus wie ein Mix aus Riefenstahl- und Naturkitsch-Doku.
Kampf bis zum Sieg

Auch in der Werbung ist der Rechtsruck nicht mehr aufzuhalten. Überall, selbst in den harmlosesten Ecken, findet sich mittlerweile ein Mix aus Naturkitsch, Heimatgeseusel und Riefenstahlkörper, findet Thomas Blum.

Eigentlich wie bei GZSZ: Seit 50 Jahren das gleiche Programm, aber irgendwie ist das auch beruhigend.
AC/DC im Berliner Olympiastadion: Bumm-Zack!

Nach zehn Jahren endlich wieder AC/DC in Berlin. Und es ist, wie es vor zehn Jahren auch schon gewesen ist: Angus Young fegt im Duckwalk über die Bühne, Brian Johnson rudert mit den Armen umher. So wollen es die Fans.

So gehört sich das.
Die toten Augen vom Ruhrpott

Schön wäre, wenn orientierungslose Studierende, die derzeit viel Energie auf das Herumtragen von Bettlaken und Flaggen verwenden, etwas Sinnvolles täten: zum Beispiel lesen.

Lachen, lachen, schweigen: Daliah Lavi und Robert Lembke
»Was bin ich?«: Der heitere Pessimist Robert Lembke

TV-Quizmaster Robert Lembke hat sich ins kollektive Gedächtnis der Bundesrepublik eingebrannt wie wenige. Dass er auch ein Verfolgter des NS-Regimes war, hat er dabei nie zum Thema gemacht. Das tut jetzt eine ARD-Doku.

John und Yoko beabsichtigten, sich für eine bessere, freiere, gerechtere Welt zu engagieren.
John & Yoko: Sie lebten, liebten und starben

Der Dokumentarfilm »One to One: John & Yoko« erzählt von den politischen Kämpfen der frühen 70er Jahre in den USA, der Zeit der Präsidentschaft Nixons, als die USA eine politisch extrem gespaltene Nation waren.

Das wäre es doch mal: Endlich nicht mehr müssen müssen.
Haufen und Rechteck, Sein und Zeit

Immer mehr Menschen haben immer weniger Zeit. Sie mühen sich Tag für Tag aufs Neue, den wachsenden Anforderungen eines sich beschleunigenden Lebens im Hamsterrad des Kapitalismus nachzukommen.