Scheeres will Autonomie der Unis antasten
Berlin muss mehr Grundschullehrer ausbilden - und will dafür möglicherweise die Autonomie der Hochschulen einschränken. »Ich sehe das so, dass wir in diesem Teilbereich mit den Hochschulen diskutieren müssen, um die entsprechenden Absolventenzahlen zu bekommen«, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Entsprechende Gespräche würden bereits geführt. Derzeit legen die Hochschulen selbst fest, wie viele Professoren sie in welchem Bereich einsetzen und wie viele Studienplätze es gibt. »Ich sehe hier auch einen Veränderungsbedarf«, sagte Scheeres. Das werde allerdings Geld kosten. Berlin braucht in diesem Jahr rund 1000 Grundschullehrer - nicht einmal 200 aber beenden ihre Ausbildung im Land. Der hohe Bedarf unter anderem durch Pensionierung, aber auch steigende Schülerzahlen, sei langfristig nicht absehbar gewesen, sagte Scheeres. »Wenn wir uns an den Prognosen orientiert hätten, hätten wir in diesem Jahr 300 Lehrer zu wenig eingestellt.«
Die Opposition wirft Scheeres vor, dass der Personalnotstand in den Grundschulen vorprogrammiert war. »Dem Bildungssenat fehlt es an jeglicher Handlungsstrategie«, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Regina Kittler. dpa/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.