2016 Tausende Flüchtlinge an deutscher Grenze abgewiesen

»Südddeutsche Zeitung«: Allein im Januar rund 5000 Menschen betroffen

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Das Schengen-System, das derzeit auf der Kippe steht, gestattet es deutschen Behörden, Flüchtlinge an der Grenze zurückzuweisen, wenn sie nicht im Besitz gültiger Papiere sind und in Deutschland kein Asyl beantragen wollen.

München. Deutschland hat nach Informationen der »Süddeutschen Zeitung« 2016 bereits mehr als 7.000 Flüchtlinge an der Grenze zu Österreich zurückgewiesen. Dabei handelte es sich um Menschen, die weder im Besitz der erforderlichen Reisedokumente waren, noch Asyl beantragt haben, also etwa um Flüchtlinge, die durch Deutschland in ein anderes Land weiterreisen wollten, berichtete die Zeitung.

Im Januar wurde der Zeitung zufolge rund 5.000 Flüchtlingen die Einreise verweigert. Die meisten von ihnen kamen aus Afghanistan (etwa 1.200), Marokko (700), Iran (600), Syrien (500) und Irak (500). In den ersten drei Februar-Wochen wurden weitere 2.300 Flüchtlinge zurückgewiesen. Für diese gibt es dem Bericht zufolge noch keine Aufschlüsselung nach Herkunftsländern.

Das Bundesinnenministerium verwies darauf, dass Drittstaatsangehörige, die die Einreisevoraussetzungen nach Artikel 5 des Schengener Grenzkodexes nicht erfüllen, im Einklang mit Artikel 13 des Schengener Grenzkodexes und Paragraf 15 des Aufenthaltsgesetzes an der Grenze zurückgewiesen werden können, wenn sie dort kein Asyl beantragen. Zu den Einreisevoraussetzungen nach dem Schengener Grenzkodex gehört unter anderem der Besitz gültiger Reisedokumente und Visa, sowie der Besitz ausreichender finanzieller Mittel. epd/nd

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