Urteil zugunsten der Eigentümer

BGH zu Mietverträgen

  • Lesedauer: 1 Min.
Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied einen jahrelangen Rechtsstreit um Mietverträge für eine Immobilie im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg zugunsten der Eigentümer.

Die Eigentümer hatten sich dagegen gewehrt, die Mietverhältnisse mit ungewöhnlich niedrigen Mieten zwischen 1,80 und 2,86 Euro pro Quadratmeter in dieser Form zu übernehmen und wollten neue Verträge abschließen.

Der vom BGH mit Urteil vom 20. Januar 2016 (Az. VIII ZR 311/14) entschiedene Streit geht zurück auf die Nachwendezeit. Damals schlossen die Eigentümer des Hauses mit 32 Wohnungen mit der Selbsthilfegenossenschaft der Bewohner für 20 Jahre einen Nutzungsvertrag. Diese sollten das heruntergekommene Haus mit Hilfe von Fördergeldern selbst sanieren - dafür verpflichteten sich die Eigentümer, nach Ablauf der 20 Jahre die Mietverhältnisse mit den Bewohnern weiterzuführen.

Zum Streit kam es dann 2013, weil die Genossenschaft für die zwischen 53 und 159 Quadratmeter großen Wohnungen zuletzt nur 124 bis 286 Euro Nettokaltmiete verlangt hatte und die Ansicht vertrat, dass die Eigentümer in die Verträge zu diesen Konditionen automatisch eingetreten seien.

Die Karlsruher Richter sahen das anders. Mit einer entsprechenden Vorschrift im Mietrecht habe der Gesetzgeber den Mieter nur in solchen Fällen schützen wollen, in denen der Eigentümer zum eigenen Vorteil einen Zwischenvermieter einsetzt. Die Selbstbau e.G. habe dagegen vor allem die Interessen der Bewohner im Blick gehabt. Ein zusätzlicher Schutz sei daher nicht nötig. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal