Agnoli im RLS-Archiv
Ein Blick ins Gedächtnis der LINKEN
Alles andere als verstaubt. Zum bundesweiten 8. Tag der Archive, der unter dem Motto »Mobilität im Wandel« am Wochenende stattfindet, öffnete die Rosa-Luxemburg-Stiftung bereits am Freitag ihre Türen. Es gab öffentliche Führungen durch Magazin und Archivräume ihres Hauptsitzes im Verlagsgebäude des Neuen Deutschlands am Franz-Mehring-Platz.
Das Archiv der noch jungen Stiftung legt seinen Schwerpunkt darauf, Informationen aus der Geschichte der LINKEN und ihrer Vorgängerorganisationen PDS und WASG zu dokumentieren. Gemeinsam mit der eigenen Bibliothek würde ein »kollektives Gedächtnis« entstehen, wie es auf der Homepage der Stiftung heißt. Quellenmaterial und Literatur, die relevante Themen und Fragen behandeln, werden hier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Zu ihren Beständen zählen unter anderem auch Plakate und Broschüren. Die im Hauptmagazin gelagerten Tonbänder, Audio- und VHS-Kassetten warten indes auf ihre Digitalisierung.
»Es gibt kaum noch jemanden, der über solche Abspielgeräte verfügt«, sagte Udo Wolter vom Archiv der Stiftung, »daher ist die Umwandlung ins Digitale notwendig und wichtig«. Fünf Archivare und eine Projektstelle kümmern sich um diese wichtige Zukunftsaufgabe betreut. Hinzu kommt, dass »wir als privates Archiv unsere Bestände selbst akquirieren müssten«, sagte Andrea Paul vom Stiftungsarchiv.
Auch der Platzmangel ist ein Problem. Während sich ein kleiner Raum im dritten Obergeschoss befindet, musste ein anderes Magazin außerhalb des Gebäudes angemietet werden. Trotzdem werde auch nach dem geplanten Umzug ins neu entstehende Stiftungsgebäude, zwischen Ostbahnhof und Postbahnhof, an seinem jetzigen Standort verbleiben. Aktuell werde jedoch noch weiter nach Magazinflächen gesucht, so Wolter.
Eine Überraschung erwartete die Teilnehmer, als die noch unerschlossene Privatbibliothek des 2003 verstorbenen Politologen Johannes Agnoli, unter anderem Begründer des Republikanischen Clubs, im Hauptmagazin präsentiert wurde. Dessen Witwe übergab seinen Nachlass der Stiftung.
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