Moral kontra Ausbeutung

Welttreffen der Ethik- und Bioethik-Gremien

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Berlin. Im globalisierten Wissenschaftsbetrieb stoßen unterschiedliche religiöse und moralische Vorstellungen mit den Wünschen und Zielen der Forscher zusammen. Das gilt insbesondere auf dem Gebiet der Gentechnik und ihrer Anwendung in der Medizin. Was in einem Land moralisch bedenklich, in einem anderen sogar strafbar ist - Stichwort Forschung an Embryonen -, ist anderswo eine geschätzte Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Christiane Woopen, verwies zum Auftakt des 11. Global Summit der nationalen Ethik- und Bioethik-Gremien in Berlin darauf, dass die Debatte bei derartigen Treffen zwar das Verständnis für die abweichenden Einschätzungen erleichtern, aber kaum einen Konsens herbeiführen könne. Das sei allerdings auch nicht so wichtig. Entscheidend sei der Konsens zu grundlegenden Fragen wie den Rechten der Frauen und den Rechten von Probanden in der medizinischen Forschung. Es gebe kein ethisches Prinzip, das die Ausbeutung von Menschen in der Forschung für den Profit von Unternehmen rechtfertigt, betonte Woopen, die zugleich Präsidentin des Global Summit ist.

Unesco-Vertreter Irakli Khodeli erinnerte in diesem Zusammenhang an die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die sich auch in Schwerpunkten der Debatte des Treffens widerspiegeln. So sind neben den ethischen Fragen neuer Technologien die Herausforderung durch Seuchen und das Bewusstsein für soziale Fragen Themen des Treffens unter dem recht optimistischen Titel »Globale Gesundheit, globale Ethik, globale Gerechtigkeit«.

An dem Gipfel der Ethik-Gremien, der am heutigen Donnerstag von Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet wird, nehmen etwa 200 Vertreter aus 100 Ländern teil. StS

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