Berlin nach Detroit verpflanzt
Der Berliner Techno-Pionier Dimitri Hegemann hat große Pläne für die legendäre Autofabrik-Ruine von Packard in Detroit. Auf dem Gelände im US-Bundesstaat Michigan würde Hegemanns Architekturbüro gerne ein Hostel mit 100 Betten errichten, dazu Galerien, Ateliers, Clubs und Läden. »Wir wollen acht Module aufbauen«, sagte Hegemann.
Ihm schwebt für die mehr als 100 Jahre alte Fabrik der »schlichte Berliner Stil« vor. »Aufräumen, fegen, fertig.« Auf Entwürfen sieht das Ganze nach einer Mischung aus edel und Ruinencharme aus. Der Eigentümer des Packard-Geländes sei begeistert, so Hegemann.
Hegemann ist Gründer des Berliner Clubs »Tresor« und gilt als Pionier, was die Entwicklung von kreativen Orten angeht. Er organisiert schon länger einen Austausch zwischen Detroit und Berlin. Dazu gab es Treffen von Kulturschaffenden und Vertretern der Städte. »Detroit Techno hat Berlin damals nach dem Mauerfall so viel Energie geliefert«, sagt Hegemann. Er hat die Idee, davon etwas zurückzugeben.
Detroit war früher das Zentrum des amerikanischen Autobaus. Seit Jahren leidet die Stadt unter Leerstand, Bevölkerungsschwund, Schulden und Kriminalität. Die verlassenen Industriebauten sind ein beliebtes Fotomotiv. Hegemanns hat zwei von Berlin inspirierte Vorschläge, um Detroit wieder attraktiv zu machen: Die Sperrstunde sollte aufgehoben werden, Kreative sollten Liegenschaften frei nutzen können. Das »Packard Resort« könnte seiner Meinung nach zum Leuchtturm werden, der Besucher anlockt. dpa
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