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Saar-AfD will nicht aufgelöst werden

Kontakte zu Rechtsradikalen: Landesverband nennt Vorwürfe »aus der Luft gegriffen« und ruft Schiedsgericht der Rechtsaußen-Partei an

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Der saarländische Landesverband der Rechtsaußen-Partei AfD wehrt sich gegen den Auflösungsbeschluss, den die Bundesspitze wegen Kontakten zu Rechtsextremen verhängt hatte. »Die Vorwürfe sind aus der Luft gegriffen«, erklärte der bislang amtierende Saar-Landeschef Josef Dörr der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. »Deshalb haben wir das Bundesschiedsgericht angerufen, um eine aufschiebende Wirkung zu beantragen und natürlich, um der Sache an sich zu widersprechen.« Der Brief sei bereits auf den Weg gebracht worden, erklärte Dörr. Kontakt mit der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry oder anderen Mitgliedern des Bundesvorstands habe er nach dem Beschluss nicht gehabt. In seiner einjährigen Amtszeit habe er noch nie einen Anruf von einem Mitglied aus dem Bundesvorstand bekommen. »Das ist so eine etwas sonderbare Kultur«, so Dörr.

Der Bundesvorstand der AfD hatte seinen Schritt am Donnerstag damit begründet, dass es »schwerwiegende Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die innere Ordnung der Partei« gegeben habe. Vorausgegangen waren Recherchen des Magazins »Stern« über Beziehungen von Dörr und seinem Stellvertreter Lutz Hecker zu Rechtsextremen. Beide standen demnach im vergangenen Herbst unter anderem in engem Kontakt zum früheren stellvertretenden rheinland-pfälzischen NPD-Vorsitzenden Sascha Wagner. Agenturen/nd

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