Bewährungsstrafe nach rechten Blockaden in Sachsen

Zwei Teilnehmer wegen gefährlcher Körperverletzung und Widerstands gegen Polizisten verurteilt

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Die Blockade von Bussen, die Flüchtlinge im November 2015 in sächsische Erstaufnahmeeinrichtungen bringen sollten, hat ein gerichtliches Nachspiel - ein vorbestrafter Blockierer erhielt nun eine Bewährungstrafe.

Meerane. Wegen fremdenfeindlicher Ausschreitungen in Meerane im Herbst 2015 wurden zwei Teilnehmer vom Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal angeklagt, berichtet der MDR. Einer der Angeklagten wurde am Donnerstag wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Polizisten zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Gericht folgte dementsprechend dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verurteilte muss außerdem 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Ein 30-jährige Mann aus Glauchau hatte im November 2015 am Bahnhof von Meerane durch eine Busblockade die Weiterreise von Asylbewerbern verhindern wollen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass de angetrunkene Mann zwei Polizisten verletzt und sich außerdem gewaltsam seiner Festnahme widersetzt hatte. Zwei Bereitschaftspolizisten hatten vor Gericht als Zeugen ausgesagt. Der Verurteilte ist laut MDR bereits mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.

Der zweite Angeklagte wurde dagegen zu einer Geldstrafe verurteilt, er muss insgesamt 900 Euro zahlen. Ihm wurden gefährliche Körperverletzung und ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz zur Last gelegt. Insgesamt waren im November 2015 rund 80 Menschen aufmarschiert und hatten den Bahnhof von Meerane blockiert. Von dort sollten Busse 700 Asylbewerber in Erstaufnahmeeinrichtungen in Sachsen bringen, die zuvor mit einem Zug aus dem bayerischen Passau in Meerane angekommen. nd

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