Mädchen aus Chibok möglicherweise am Leben

Nachrichtensender CNN zeigt Video von 15 der 276 entführten Mädchen aus Nigeria / Aufnahmen könnten erster Hinweis seit der Entführung 2014 sein

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt a.M.. Genau zwei Jahre nach der Entführung von 276 nigerianischen Schülerinnen aus Chibok gibt es Medienberichten zufolge ein Zeichen, dass manche von ihnen am Leben sind. Der US-Nachrichtensender CNN veröffentlichte am Donnerstag ein Video der Terrormiliz Boko Haram, in dem drei Mütter ihre entführten Töchter erkannt zu haben glauben. Die Aufnahmen wären der erste Video-Hinweis seit Mai 2014, dass die Mädchen leben. Bisher gibt es keine Spur von den entführten Schülerinnen.

Kämpfer von Boko Haram, die sich als Teil des sogenannten »Islamischen Staats« versteht, überfielen das Internat in der nordnigerianischen Stadt Chibok am 14. April 2014 und entführten 276 Schülerinnen. Die Miliz hatte als Beweis, dass die Schülerinnen leben, ein Video, das 15 Mädchen zeigt, an Unterhändler und Regierungsmitglieder geschickt. CNN habe die Aufnahmen zugespielt bekommen, auch den Eltern seien sie gezeigt worden, berichtete der Sender. Das Video wurde demnach im Dezember aufgenommen, als die nigerianische Regierung mit Boko Haram über die Freilassung der Schülerinnen verhandelte.

Die Aufnahmen zeigen die Mädchen gehüllt in weite, schwarze Gewänder vor einer gelblichen Wand. Mehrere Mädchen werden aufgefordert, ihren Namen zu sagen und den Ort zu nennen, an dem sie entführt wurden. Auf dem Video gibt es CNN zufolge keine offensichtlichen Spuren schlechter Behandlung der Schülerinnen.

Trotz mehrerer Ankündigungen und Versprechen ist es der Regierung bislang nicht gelungen, die Mädchen zu finden und zu befreien. Die einzigen Schülerinnen, die freigekommen sind - bisher 57 -, haben es aus eigener Kraft geschafft. Boko Haram hat in den vergangenen Jahren immer wieder Mädchen und Frauen verschleppt. Die Entführung der Mädchen von Chibok ist der bekannteste Fall. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef geht in einem Bericht von dieser Woche davon aus, dass die Miliz im vergangenen Jahr 44 Kinder und Jugendliche zu Selbstmordattentaten gezwungen hat, drei Viertel von ihnen Mädchen. Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal