Köln: Prozess gegen Reker-Attentäter beginnt

Mutmaßlicher Rechtsradikaler muss sich wegen versuchten Mordanschlag auf die damalige Oberbürgermeisterkandidatin vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten

  • Lesedauer: 2 Min.

Düsseldorf. Das Attentat auf Henriette Reker einen Tag vor ihrer Wahl zur Kölner Oberbürgermeisterin wird vom heutigen Freitag an in Düsseldorf vor Gericht aufgerollt. Wegen versuchten Mordes angeklagt ist der 44-jährige Frank S.. Er soll Reker am 17. Oktober 2015 ein Jagdmesser in den Hals gerammt haben. Die Politikerin wurde lebensgefährlich verletzt und lag während ihrer Wahl an die Spitze der größten Stadt Nordrhein-Westfalens im künstlichen Koma.

Der Angreifer hatte sich in den 1990er Jahren in der Neonazi-Szene bewegt. Als Motiv soll er die aktuelle Flüchtlingspolitik genannt haben. Reker war bis zur Wahl als Sozialdezernentin für die Unterbringung der Asylsuchenden zuständig. Die Oberbürgermeisterin leidet noch heute unter dem Attentat und ist nach wie vor in ärztlicher Behandlung. Reker soll in zwei Wochen als Zeugin aussagen.

Der Prozess findet im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichtes Düsseldorf statt. Reker soll dort in zwei Wochen als Zeugin aussagen. Sie hatte berichtet, dass der Attentäter sie nach einer Blume gefragt und freundlich angeschaut hatte, bevor er ein großes Messer zückte und zustach. Anschließend verletzte er vier weitere Menschen schwer.

Dem Angeklagten droht als Höchststrafe lebenslange Haft. Nach Ansicht des Verteidigers könnte die Attacke aber auch als gefährliche Körperverletzung gewertet werden. Reker tritt im Prozess als Nebenklägerin auf - vertreten durch einen Anwalt. Agenturen/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal