Traumata nehmen zu
Mehr Soldaten der Bundeswehr lassen sich behandeln
Berlin. Die Anzahl der Bundeswehrsoldaten mit einsatzbedingten posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) ist gestiegen. Im vergangenen Jahr mussten sich 235 Soldaten behandeln lassen, 2014 waren es 204 Fälle. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die am Freitag zuerst die »Rheinische Post« berichtete. Die durchschnittliche Wartezeit für eine Behandlung liegt demnach zwischen drei und sechs Monaten.
Die Verteidigungspolitikerin der LINKEN, Katrin Kunert, nannte den Umgang mit PTBS-Opfern beschämend. Sie kritisierte, dass die Truppe die Fallzahlen keinen konkreten Einsätzen mehr zuordne, obwohl diese Statistiken noch vor fünf Jahren erhoben worden seien. Die Grünen schlossen sich der Kritik an. Dass die Bundeswehr die Soldaten bis zu einem halben Jahr mit ihren Problemen alleine lässt, sei nicht akzeptabel, erklärte die Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger.
Die posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung. Sie wird durch traumatische Ereignisse wie Gewaltverbrechen, Kriegshandlungen oder Naturkatastrophen ausgelöst, denen sich die Betroffenen hilflos ausgeliefert fühlen. Agenturen/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.