AfD-Nachwuchs schließt Bündnis mit russischer Putin-Jugend

Rechtspopulistische »Junger Alternative« (JA) und »Junge Garde« verständigen sich auf Zusammenarbeit / Parteivize Gauland trifft sich mit Vordenker der russischen Neuen Rechten

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Die Kontakte der rechtspopulistischen AfD nach Russland scheinen sich weiter zu vertiefen. Vertreter der AfD-Jugendorganisation »Junge Alternative« (JA) und der »Jungen Garde« der Partei »Einiges Russland« von Präsident Wladimir Putin hätten ein Bündnis beschlossen, berichtete der »Spiegel« am Samstag.

JA-Chef Markus Frohnmaier sagte dem Nachrichtenmagazin: »Auf dem ganzen europäischen Kontinent werden eurokritische und souveränistische Bewegungen immer stärker«. Deshalb sei es für die Junge Alternative »selbstverständlich, diese Aktivitäten in einem neuen Jugendnetzwerk zu bündeln«. Da dürfe Russland nicht fehlen. In der Außenpolitik müsse Deutschland endlich »seine vitalen nationalen Interessen vertreten«, sagte Frohnmaier weiter.

AfD-Parteivize Alexander Gauland begrüßte das Bündnis: »Ich habe überhaupt keine Bedenken dagegen«, sagte er dem »Spiegel«. Er selbst habe sich auf einer Reise nach St. Petersburg mit dem rechtsradikalen Politiker Alexander Dugin und einem persönlichen Referenten Wladimir Putins ausgetauscht. Dugin war in den 90er Jahren Co-Vorsitzender der Nationalbolschewistischen Partei Russlands und gilt als Vordenker der russischen Neuen Rechten.

Die Nähe der AfD zu Russland sorgt laut »Spiegel« für diplomatische Verstimmungen auf Regierungsebene. So hat der Botschafter der Ukraine in Berlin, Andrij Melnyk, beim Auswärtigen Amt eine Protestnote eingelegt, weil Frohnmaier und der AfD-Europaabgeordnete Marcus Pretzell ohne Erlaubnis der ukrainischen Behörden auf die von Russland annektierte Krim gereist seien.

»Eine illegale Einreise auf die Krim ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine gravierende Straftat«, sagte Melnyk dem »Spiegel«. Die Bundesregierung solle »alle notwendigen Schritte unternehmen, um eine solche Verletzung ukrainischer Gesetze in Zukunft zu unterbinden«.

In einer Woche will die AfD auf ihrem Bundesparteitag ein neues Parteiprogramm verabschieden. In mehreren Programmanträgen werden der Austritt Deutschlands aus der Nato und eine engere Bindung an Russland gefordert. AFP/nd

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