München: Proteste gegen Petry-Aufritt vor Rechtsradikalen

AfD-Chefin spricht im Hofbräukeller - zwei Gegendemonstrationen angemeldet: Kritik an »Ausbeutung, Ausgrenzung und Gewalt«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In München haben Dutzende Menschen gegen einen Auftritt von AfD-Chefin Frauke Petry im Hofbräukeller protestiert. Dort nahmen laut dem Antifaschistischen Portal Aida auch »Rechtsterroristen, Neonazis vom 3. Weg und rechte Hools« teil. Für den Abend waren am Veranstaltungsort zwei Demonstrationen mit insgesamt bis zu 70 Teilnehmern angemeldet worden. Wie die Polizei inzwischen mitteilte, hat es am Freitagabend in München keine Zwischenfälle gegeben. Zur Gegenaktion vor dem Hofbräukeller seien wie erwartet etwa 70 Teilnehmer gekommen, berichtete ein Polizeisprecher. Kurz nach Beginn der Kundgebung gegen die AfD-Chefin habe es angefangen stark zu regnen. »Es gab ein, zwei kleine Rangeleien, aber nichts Dramatisches«, meinte der Polizeisprecher. Zu dem Auftritt von Petry kamen nach Polizeiangaben etwa 400 Zuhörer.

Der Wirt war per Gericht dazu gebracht worden, seine Räume für eine Veranstaltung der Rechtsaußen-Partei zu überlassen. Grund sei ein Mietvertrag, der Wirt hatte die Veranstaltung unter anderem aus Sicherheitsbedenken abgesagt. Der AfD-Kreisverband München-Ost reichte daraufhin Klage ein. Steinberg fürchtet, so meldet es die Deutsche presse-Agentur, »Randale vor dem Wirtshaus«. Eine Ablehnung der Rechtsaußen-Partei lässt sich kaum erkennen: »Wir hatten die AfD auch schon zweimal im Haus.«

Bei der Münchner Antifa hieß es, »um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Das ›Problem‹ sind nicht die Menschen die gegen den Petry-Auftritt vor dem Hofbräukeller demonstrieren, das Problem trifft sich in den Räumen des Hofbräukellers, das Problem steht für eine Politik von Ausbeutung, Ausgrenzung und Gewalt, es heißt AfD und Frauke Petry.« Mit Blick auf den juristischen Streit um die Räumlichkeiten erklärte die Gruppe weiter: »Der Kampf gegen die rassistische und rechte Hetze der AfD ist durch Gerichte, Vertragsklauseln, Stoßgebete zum Herrgott oder sonstigen Unsinn nicht zu gewinnen. Der Kampf gegen die AfD benötigt breite und offensive Gegenproteste. Gegen Rassismus und Menschenverachtung und für eine offene und solidarische Gesellschaft.« nd

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