Spaniens »Empörte« feiern Fünfjähriges

Tausende gehen zum Jahrestag der Protestbewegung Indignados auf die Straße

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Berlin. Tausende Spanier haben am Sonntag den fünften Jahrestag der Protestbewegung Indignados (Die Empörten) gefeiert, die das traditionelle Parteiensystem des Landes auf den Kopf stellte und Vorbild für die weltweite »Occupy«-Bewegung war. In Madrid zogen die Menschen zu Trommelklängen durch die Straßen. Auf dem zentralen Platz Puerta del Sol versammelten sich bis in den Abend hinein tausende Menschen, um an den Frühling 2011 zu erinnern, als Demonstranten den Platz wochenlang besetzt hielten. »Wir sind hier, um an den 15. Mai zu erinnern«, sagte der 55 Jahre alte Asun Lasaosa der Nachrichtenagentur AFP. Damals habe er praktisch auf dem Platz gelebt. »Dieses Mal ist es eher eine Party.«

2011 hatten vor allem junge Menschen aus Protest gegen die Wirtschaftskrise, Einschnitte bei Sozialprogrammen und Korruption landesweit Plätze besetzt und Zeltstädte errichtet. Aus der Protestbewegung ging 2014 die Partei Podemos hervor, die das traditionelle Parteiensystem Spaniens aus den Angeln hob und bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr drittstärkste Partei wurde. Zwei Kandidatinnen der Protestbewegung sind seit der Kommunalwahl im Mai 2015 Bürgermeisterinnen der beiden größten Städte Madrid und Barcelona. Für den 26. Juni wurden daher vorgezogene Neuwahlen angesetzt. Agenturen/nd

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