Pegida marschiert an Dresdner Neustadt vorbei

Vier Demonstrationen gegen Fremdenfeinde angemeldet / Neonazis riefen zu Angriffen auf Viertel auf

  • Lesedauer: 3 Min.
In der letzten Zeit stagnierte die Teilnehmerzahl bei den fremdenfeindlichen Pegida-Aufmärschen. Am Abend wollte das Bündnis in der Dresdner Neustadt aufmarschieren - Neonazis und Hooligans drohten mit Gewalt.

Update 20.00 Uhr: Aufgrund der Unwetterwarnung und des einsetzenden Regens ist der Aufmarsch jetzt beendet – nicht ohne Ankündigung, am nächsten Montag wieder auf dem Altmarkt aufzumarschieren.

Update 19.55 Uhr: Den Fremdenfeinden von Pegida stellten sich heute fast ebensoviele Gegendemonstranten entgegen: Die Gruppe »Durchgezählt« schätzt die Zahl der Gegendemonstranten zwischen 1900 und 2200 als Minimum.

Update 19.35 Uhr: Am Bahnhof Neustadt sprechen nun die Pegida-Redner. Gestört von lautstarken Gegendemonstranten, die mittlerweile ebenfalls in der Nähe des Bahnhofs angekommen sind Wie erwartet, drehen sich viele der Redeversatzstücke um das Ergebnis der Präsidentenwahl in Österreich. Ein Redner der rechtsextremen identitären Bewegung in Österreich feiert das FPÖ-Ergebnis als »politisches Erdbeben«.

Update 19.15 Uhr: Pegida läuft mittlerweile wieder zurück zum Bahnhof Neustadt. Laut »Durchgezählt« marschieren heute zwischen 2000 und 2500 Menschen beim »Spaziergang« der Fremdenfeinde.

Update 18.55 Uhr: Während sich der fremdenfeindliche Aufmarsch von Pegida verzögert und auch die Übertragung im Internet noch nicht läuft, berichtet der Ticker der »SZ«, dass Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann heute nicht beim Aufmarsch sei: »Bachmann fehlt heute bei Pegida, weil seine Frau Vicky Geburtstag hat. Das sei ihm wichtiger als Pegida«, tickern die Kollegen. Genaueres ist dazu nicht bekannt.

Update 18.40 Uhr: Die ersten Gruppen von Hooligans und Neonazis haben offenbar versucht, mit der Straßenbahn in das Viertel zu gelangen. Sie wurden von der Polizei eingekesselt. Dem Pegida-Aufmarsch droht derweil offenbar Ungemach von oben – es droht ein Unwetter, was zur Auflösung der Veranstltung führen könnte.

Update 18.25 Uhr: In der Dresdner Neustadt sind die Gegendemonstrationen gestartet. Währenddessen sammeln sich am Bahnhof Neustadt mehrere hundert Pegida-Anhänger. Einzelnen Meldungen auf Twitter zufolge versuchen mehrere Dutzend Neonazis und Hooligans mit der Straßenbahn in Richtung der Neustadt zu fahren.

Nazis drohen vor Pegida-Demonstration unverhohlen mit Gewalt

Nicht nur das fremdenfeindliche Pegida-Bündnis selbst, auch viele Neonazis und Hooligans rufen dazu auf, am Montagabend in der Dresdner Neustadt aufzumarschieren. An gleich vier Orten sind Gegenproteste angemeldet. Trotz Aufrufe von Rechts beispielsweise in Form von Postings in sozialen Netzwerken, in denen unter anderem brennende Gebäude am Albertplatz, einem Treffpunkt der Gegendemonstranten, und der Schritzug »Antifa zerschlagen! Wir geben niemals nach!« gezeigt wurden, erwartete die Polizei Dresden zunächst laut »Dresdener Neueste Nachrichten« einen »normalen Pegida-Montag«, so ein Polizeisprecher. Am Nachmittag erklärte die Polizei dann via Twitter, dass sie die Aufrufe wahrgenommen hatte und ihre Planungen entsprechend angepasst hat:

Gegen den Aufmarsch sind von Gepida (»Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter«) insgesamt vier Gegendemonstrationen angemeldet worden: Um 18 startete die erste Gegenkundgebung am Albertplatz, nicht weit entfernt vom Schlesischen Platz am Bahnhof Neustadt, wo die Rechten aufmarschieren wollen.nd

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