Altglienicker Missverständnis

Nicolas Šustr 
über das Verhältnis der CDU zum Rechtspopulismus

  • Lesedauer: 1 Min.

»Pöbelnde Meute« nannte Katrin Vogel, CDU-Parlamentarierin im Abgeordnetenhaus, im Mai die Gegendemonstranten zu den Anti-Flüchtlingsdemos in Altglienicke, bei denen sie mehrmals auftrat. »Wir Altglienicker werden nicht zusehen, wie unser Kiez kaputt gemacht wird«, schrieb die Politikerin, die auch Bezirkschefin der CDU ist, auf ihrer Facebookseite. Sie ließ sich im Vorfeld auch nicht davon irritieren, dass die Demos an den für ausländerfeindliche Proteste seit Jahren beliebten Montagen stattfanden. »Wegen dieser rechten Gestalten können wir doch nicht auf unser Anliegen verzichten«, war ihr knapper Kommentar dazu, warum sie auch die Teilnahme von NPD-Kadern nicht von ihrem Engagement abhielt. Nun erklärt ihr Parteifreund und Justizsenator Thomas Heilmann das alles zu einem Missverständnis. Vogel will nicht gewusst haben, wer alles an den Demos teilnahm, habe sie ihm persönlich versichert. Ohren zu und schon kann sich die CDU als uneingeschränkte Kämpferin gegen Rechtspopulismus geben. Jetzt noch Kurt Wansner mit Katzenbabys, bitte.

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