Schach mit Carlos García Hernández

  • Carlos García Hernández
  • Lesedauer: 2 Min.

Endlich waren Leonardo da Vinci (1452-1519) und sein Freund, der Mathematiker Luca Pacioli (1447-1517), ein bisschen zur Ruhe gekommen. Man schrieb das Jahr 1500. Die beiden Männer hatten nach ihrer Flucht aus Mailand den rettenden Palast der Herzogin Isabella d’Este erreicht. Diese Markgräfin von Mantua war die vielleicht bedeutendste Mäzenin in der Zeit der italienischen Renaissance. Sehr wahrscheinlich gehörte sie zu den Frauentypen, die da Vinci als Modell zu seiner Mona Lisa anregten.

Unter dem schützenden Dach eben dieser Dame hatten die zwei Männer Gelegenheit, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Kongenial beschäftigten sie sich z.B. wissenschaftlich wie ästhetisch mit dem Goldenen Schnitt und der Quadratur des Kreises. Auch das Buch »De ludo scachorum« (Über das Schachspiel) entstand, ein Schachtraktat, das Isbella d’Este gewidmet ist. Der Text wird vor allem Pacioli zugeschrieben, die kunstvollen Diagramme sollen größtenteils von da Vinci stammen.

Die Schrift ist erst im Jahr 2006 im nordostitalienischen Goricia entdeckt worden. Sie vereint Übungen und Studien. Manche folgen den ursprünglichen Schachregeln, andere sind gemäß denen des Spaniers Francesc Vicent (1450-1512) komponiert; das sind die, die noch heute gelten.

Hier eine Aufgabe und eine Studie aus dem Werk. Zum einen ein Matt in drei Zügen. Zum anderen eine Studie, in der Schwarz zieht und mit Matt gewinnt - und zwar nach zehn Zügen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal