Tödliche Prügelattacke gegen Polen in England
Debatte über Ausländerhass nach dem Brexit-Votum
London. Eine tödliche Prügelattacke von Jugendlichen auf einen Polen im südostenglischen Harlow hat in britischen und polnischen Medien eine Debatte über Ausländerhass ausgelöst. Wie die britische Polizei mitteilte, wurden bei dem Angriff am späten Samstagabend vergangener Woche zwei polnische Männer im Alter von 40 und 43 Jahren von mehreren Jugendlichen vor einer Imbissstube angegriffen und bewusstlos geprügelt. Der 40-Jährige erlag am Montag seinen schweren Kopfverletzungen. Sein 43-jähriger Begleiter konnte inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Sechs Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren wurden zwischenzeitlich wegen Mordverdachts festgenommen. Medien spekulierten, der Angriff könne einen ausländerfeindlichen Hintergrund gehabt haben. Die Polizei wollte Ausländerhass als Motiv zunächst nicht ausschließen. Dies sei »einer der Ermittlungsstränge«, sagte ein Sprecher. Polnische Medien titelten: »Pole in Harlow ermordet. Eine Folge des Brexits?« Das Boulevardblatt »Fakt« schrieb von einem »bestialischen Angriff«. Nach dem Brexit-Votum am 23. Juni kam es in Großbritannien landesweit zu ausländerfeindlichen Vorfällen. dpa/nd
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