Tarifvertrag für Sägewerk wird sondiert
Die Beschäftigten des Sägewerks der Klenk Holz AG in Baruth setzten zwar ihren Streik aus, aber sie geben den Kampf um einen Tarifvertrag nicht auf. Das hatte der Betriebsratsvorsitzende Oliver Wenske im Juni betont. Nun ist wieder Bewegung in die Sache gekommen. Die Gewerkschaft teilte am Montag mit, nach persönlichen Gesprächen der Bezirksleitung der IG Metall mit der Chefetage des Unternehmens sei von beiden Seiten beschlossen worden, in Sondierungen einzutreten. Dabei solle nochmals ausgelotet werden, »wie eine tarifliche Lösung für den Klenk-Standort in Baruth erzielt werden kann«.
Für die Belegschaft des Sägewerks gilt kein Tarifvertrag. Der durchschnittliche Stundenlohn liegt laut IG Metall bei 13,97 Euro. Doch die Hälfte der 315 Mitarbeiter erhalte weniger, im Extremfall nur 10,80 Euro. Im Prinzip forderte die Gewerkschaft das höhere Gehalt, das am Stammsitz der Klenk Holz AG im baden-württembergischen Oberrath gezahlt wird. Man zeigte sich aber bereit, Kompromisse zu machen.
Die Klenk AG hatte die Forderungen bisher mit der Bemerkung zurückgewiesen, man habe die Löhne in Baruth Anfang 2016 um 2,5 Prozent erhöht und für 2017 seien weitere 2,5 Prozent mehr in Aussicht gestellt. Die Wünsche der IG Metall würden aber auf ein Plus von 17 Prozent hinauslaufen und dies sei nicht drin.
Um einen Tarifvertrag wird bereits seit anderthalb Jahren gerungen. Ab 18. Mai legten die Beschäftigten fünf Wochen lang immer wieder die Arbeit nieder, vom 8. bis 17. Juni streikten sie unbefristet. Dabei eskalierte die Auseinandersetzung. Streikposten blockierten die Werkseinfahrt, das Unternehmen rief die Polizei, um die Blockade aufzulösen. Nachdem die Klenk AG ein Urteil des Landesarbeitsgerichts erwirkte, wonach die Einfahrt nicht versperrt werden dürfe, entschied die Belegschaft, zunächst bis zum Ende der Sommerferien wieder an die Arbeit zu gehen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.