Krach des Mittelalters

Akustikgeschichte

  • Lesedauer: 1 Min.

Wie macht man etwas hörbar, das meist nicht einmal mehr sichtbar ist? Dieser Frage wollen von Mittwoch an 20 Wissenschaftler bei der landesweit ersten Tagung zur Akustikgeschichte des Mittelalters in Chemnitz nachgehen. »Dabei geht es uns nicht darum, die Laute des Mittelalters zu reproduzieren, sondern die gesellschaftlich-kulturelle Bedeutung der Laute zu erfassen«, sagte Tagungsleiter Martin Clauss von der TU Chemnitz.

Wirklich hörbar machen könne man die Laute von damals nicht mehr, auch wenn historische Kirchenglocken oder Musikinstrumente Anhaltspunkte lieferten, sagte der Professor für europäische Geschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit. »Aber in Chroniken, auf Bildern, in Gesetzestexten und in Briefen finden sich zahlreiche Hinweise auf Geräusche«, erläuterte der Forscher.

Anhand dieser Quellen wollen die Wissenschaftler aus ganz Deutschland und der Schweiz die Bedeutung akustischer Phänomene erklären und herausfinden, was früher als laut oder leise beurteilt wurde. So hätten sich im Mittelalter Gelehrte über den Lärm der Stadt beschwert - nicht auszudenken, was die Zeitgenossen heute auf die Ohren bekommen würden. dpa/nd

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.