Schule schwänzen gegen Rassismus
Das Bündnis »Refugee Schulstreik« ruft für Donnerstag zum Schulstreik auf
Rassismus macht vor den Schultoren nicht halt - im Gegenteil. Viele Diskussionen, beispielsweise um das Kopftuchverbot oder den Handschlag Frauen gegenüber, werden rassistisch aufgeladen. »Rassistisch ist auch, wenn im Unterricht ganze Kontinente wie Afrika als rückschrittlich und unzivilisiert über einen Kamm geschoren werden.« heißt es im Mobilisierungsflyer zum Schulstreik am Donnerstag.
Bereits im April organisierte das Bündnis »Refugee Schulstreik« eine Demonstration gegen den drohenden Aufstieg der AfD. Damals beteiligten sich laut Polizei 2700 Demonstranten. Es hat nicht gereicht, die AfD sitzt im Abgeordnetenhaus und in den Bezirksverordnetenversammlungen. »Gerade deshalb müssen wir als Jugendliche ein Zeichen setzen, dass wir solch ein rassistisches Klima nicht in unserem Kiez, unserer Stadt, auf dieser Erdenmurmel tolerieren«, kommentiert das Bündnis den Wahlausgang. Auf ihrer Facebook-Seite heißt es außerdem: »Wir nehmen Rassismus nicht als ›Sorgen und Ängste‹ ernst. Wir kämpfen für eine solidarische, antirassistische Schule, Stadt, Welt!«
Seit Wochen verteilen die Schüler Flyer vor Schulen und auf Demonstrationen. Auf einem Mobilisierungstreffen vergangenen Donnerstag haben sie rechte Argumente zusammengetragen, analysiert und überlegt, was man ihnen entgegensetzen kann.
Der »Refugee Schulstreik« ist ein Bündnis aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich gegen »Rassismus, menschenverachtende und repressive Asylpolitik, sowie Kapitalismus und Imperialismus als Mitverursacher von Fluchtgründen weltweit« wehren. Ziel der Gruppe ist es, jungen Menschen durch Aktionen wie Schulstreiks oder Demonstrationen eine Stimme zu verleihen und Zugang zu politischer Praxis zu verschaffen. Das Bündnis ist Teil des bundesweiten Netzwerks »Jugend gegen Rassismus«.
Demonstration am Donnerstag um 11 Uhr auf dem Alexanderplatz
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