Defektes Mikrofon

Olaf Standke über die erste Fernsehdebatte zwischen Clinton und Trump

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Danach waren es wahlweise das defekte Mikrofon oder die falschen Fragen des Moderators, die bei bohrenden Nachfragen Schuld hatten am selbst von konservativen Kommentatoren als schwach bewerteten Auftritt von Donald Trump. Weiter reichte die absurde Selbstanalyse im Lager des republikanischen Präsidentschaftskandidaten nicht. Denn ansonsten fand sich der Mann wieder toll. Er war ja auch in diesem ersten verbalen Duell mit seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton über weite Strecken wie immer: hitzig, aggressiv, pöbelnd, populistisch, unwissend, wirr, lügnerisch. Ständig fiel Trump beim Faktencheck durch und am Ende auch insgesamt bei einer Mehrheit der Fernsehzuschauer. Doch nur ein Kandidat im Twitterformat.

Andererseits ist noch alles offen. Was immer man von Hillary Clinton politisch halten mag, sie war besser vorbereitet und souveräner, präsentierte sich als Frau, der man das Oberkommando über Streitkräfte und Land anvertrauen kann. Doch ob sie den jüngsten Abwärtstrend in den Umfragen stoppen und wirklich Wählerstimmen hinzugewinnen konnte, das muss sich erst noch zeigen - und bei den folgenden Duellen verfestigen. Inhaltlich jedenfalls ist man nicht klüger geworden, alles schon tausendmal gesagt. Trump deutete anschließend an, vielleicht werde er dann Bill Clintons außereheliche Beziehungen zum Thema der zweiten Debatte machen. Gott schütze Amerika!

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