Gar nicht statt elektrisch
Grit Gernhardt hält E-Autos nicht für die Lösung des Verkehrsproblems
Sauber, sicher, am besten noch selbststeuernd - so soll nach dem Willen der Automobilbranche die Zukunft des Fahrens aussehen. Nach jahrelanger Gegenwehr setzt man bei den Konzernen nun auf die Abkehr von Diesel und Benzin und dafür auf Elektro-, Wasserstoff- oder Gasantriebe. Das Problem dabei: Ein anderes Verkehrskonzept steht bei den weltweiten Automessen nicht auf der Tagesordnung. Anders hieße in jedem Fall weniger. Weniger Autos, weniger Schadstoffe, weniger Umweltbelastung durch die Produktion.
Denn auch Elektroautos sind nicht so sauber, wie die Marketingexperten der Konzerne den Kunden weismachen wollen. Die Herstellung und Entsorgung hunderttausender zusätzlicher Batterien schadet der Umwelt möglicherweise genauso sehr wie die Förderung fossiler Rohstoffe. Zudem wird der Antriebsstrom größtenteils mittels Atom- und Kohlekraft hergestellt. Auch Wasserstoffzellen sind nicht gerade umweltfreundlich. Beim Abbau des benötigten Platins werden ganze Landstriche verschmutzt. Zudem braucht es enorme Energiemengen, um reinen Wasserstoff herzustellen.
Die beste Lösung wäre es, gar nicht erst ein Auto zu kaufen bzw. es so oft wie möglich stehen zu lassen, egal welchen Antrieb es hat. Die Städte würden leerer, die Luft sauberer und auch der Umwelt wäre enorm geholfen. Leider ist dieses Konzept wenig messetauglich.
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