Bundesweit Schulen per E-Mail bedroht

Wortgleiche Schreiben sorgen für Polizeieinsätze und Unterrichtsausfall

  • Lesedauer: 2 Min.

Leipzig. Per E-Mail verschickte Drohungen gegen Schulen haben in mehreren Städten Deutschlands die Polizei auf den Plan gerufen. In wortgleichen Schreiben wurde damit gedroht, dass es im Verlauf des Montagvormittag zu Gewalttaten kommen werde, wie die Polizei mitteilte. Teilweise fiel der Unterricht aus. Nachdem die genannte Frist abgelaufen war, nahmen die Schulen den Unterricht wieder auf. Eine Polizeisprecherin in Leipzig bestätigte einen Bericht der »Neuen Osnabrücker Zeitung«, wonach der unbekannte Verfasser der E-Mails Bezug auf den Tod des mutmaßlichen IS-Terroristen Dschaber al-Bakr genommen habe. Dass tatsächlich ein Zusammenhang bestehe, sei jedoch unwahrscheinlich.

Allein in Sachsen gingen die Mails bei elf Gymnasien in Leipzig ein. In Niedersachsen waren fünf Schulen in Göttingen und vier in Osnabrück betroffen, in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg gingen an zwei Gymnasien Drohungen ein. Im oberfränkischen Pegnitz wurde ein Gymnasium nach einer Drohung geräumt.

Mit einem Großaufgebot schwärmte die Polizei in Leipzig zu den Schulen aus. Schüler und Lehrer durften die Gebäude nicht verlassen. Die eingesetzten Beamten sicherten und durchsuchten die Gymnasien. Nach mehreren Stunden wurde Entwarnung gegeben, nachdem es »keine Anhaltspunkte für eine akute Gefährdungslage« mehr gab, wie ein Polizeisprecher sagte. Dennoch nehme man die Warnungen durchaus ernst. In Abstimmung mit der Sächsischen Bildungsagentur wurde der Unterricht fortgesetzt.

Wegen einer Bombendrohung gegen eine Schule in Reutlingen ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft gegen einen 32-Jährigen. Der Fall hänge aber nach ersten Erkenntnissen nicht mit den anderen Drohungen zusammen. Der 32-Jährige wurde am Montagmorgen festgenommen - er sei polizeibekannt und psychisch auffällig. dpa/nd

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