Umbruch bei der »Berliner«

Hauptstadtpresse

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Bei der »Berliner Zeitung« deuten sich gravierende Veränderungen an. In der kommenden Woche hat die Geschäftsführung des Berliner Verlags (Mediengruppe M. DuMont Schauberg) an zwei Tagen den großen Veranstaltungssaal im Erdgeschoss des Verlagshauses am Alexanderplatz angemietet. Die Mitarbeiter der Redaktion glauben deshalb, dass ihnen an einem dieser Tage endlich das Konzept vorgestellt wird, an dem seit längerem die Verlags- und Redaktionsleitungen der »Berliner Zeitung« und des Boulevardblatts »Berliner Kurier« arbeiten. Über »Tage der Trauer und Zerstörung«, die sich für Ende Oktober bei den beiden Blättern ankündigen, spekulierte dieser Woche bereits die Wochenzeitung »Zeit« (Holtzbrinck).

»Wir sind ziemlich konsterniert, uns ist versprochen worden, dass die Redakteure mit in den wichtigen Erneuerungsprozess einbezogen werden«, sagt Frederik Bombosch, Mitglied des Redaktionsausschusses der »Berliner Zeitung«. Das sei bislang nicht geschehen. Die Enttäuschung bei den Redakteuren über die möglichen Kürzungspläne rührt überdies auch daher, dass es seitens der Redaktion immer eine große Veränderungsbereitschaft gegeben habe. Dazu zählte auch, dass es keine generelle Ablehnung gibt, Sachen mit dem Boulevardblatt »Kurier« zusammenzulegen, wie es sich in den durchgesickerten Plänen andeutet.

Fest steht: »Das Profil der beiden Zeitungen muss gewahrt werden«, sagt Redakteur Bombosch. Ausgeschlossen sei deshalb, dass die »Boulevard-Methoden« des »Kuriers« übernommen oder die Redakteure sich quasi spalten werden, um beide Formate - Tageszeitung und Boulevard - zu bedienen. Die Redaktion und ihre Mitarbeiter hoffen, dass sie wie versprochen einbezogen werden. Und das beim Neustart keine Arbeitsplätze abgebaut, sondern alle Köpfe mitgenommen werden, weil der bevorstehende Prozess die Kreativität aller brauche.

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