35 Mitarbeiter werden entlassen
»Spiegel«-Verlag
Der »Spiegel«-Verlag wird erstmals in seiner Geschichte betriebsbedingte Kündigungen aussprechen. Nach aktuellem Stand sollen 35 Mitarbeiter das Haus bis Ende 2017 verlassen, bestätigte der Verlag dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag auf Anfrage. »Wir erwarten, dass sich diese Zahl noch weiter verringern wird«, sagte »Spiegel«-Sprecherin Anja zum Hingst. Bereits Ende 2015 hatte Geschäftsführer Thomas Hass die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen angedeutet.
Im vergangenen Jahr hatte der Verlag eine »Agenda 2018« angekündigt. Damit reagierte das Nachrichtenmagazin auf sinkende Umsätze und Werbeeinnahmen. Die Agenda sah vor, dass 149 von 727 Stellen wegfallen - 35 in den Redaktionen, 100 im Verlagsbereich und 14 in der Dokumentation. Personal- und Sachkosten sollten so um 15 Millionen Euro pro Jahr gesenkt werden. Für die Entlassungen haben sich Geschäftsleitung und Betriebsrat auf einen Sozialplan verständigt.
Hauptgesellschafter des »Spiegels« sind die Mitarbeiter, die über eine eigene KG 50,5 Prozent am Unternehmen halten. Weitere Anteilseigner sind der Verlag Gruner + Jahr und die Erben des Magazingründers Rudolf Augstein. Die »Spiegel«-Gruppe beschäftigt - inklusive »Spiegel Online« und Spiegel TV - rund 1100 Mitarbeiter. Der Umsatz der Verlags-Gruppe lag 2015 bei knapp 284,5 Millionen Euro, im Jahr 2010 waren es noch 320 Millionen Euro. Mit gut 790 000 Heften verkauft der »Spiegel« aktuell etwa 220 000 weniger als vor sechs Jahren. epd/nd
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