Jugendkultur Salafismus
Die Frankfurter Islamforscherin Susanne Schröter sieht im Salafismus mittlerweile eine »regelrechte Jugendkultur«. Mit festen Regeln, die obendrein göttlich begründet würden, stehe der Salafismus für eine »Antwort auf Verunsicherung«, sagte die Leiterin des Forschungszentrum Globaler Islam am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Forschungszentrum, das sich unter anderem mit der Radikalisierung junger Muslime befasst, berät seit mehreren Monaten das Hessische Landeskriminalamt. Der Salafismus sei für die Jugendlichen eine »Protestkultur in einer Zeit, in der andere Protestkulturen überhaupt keine Reaktion mehr hervorrufen«, so Schröter. Bei der Anwerbung etwa im Rahmen der Koranverteilungen in Fußgängerzonen agierten die Salafisten »sehr cool und sehr modern und sehr jugendgerecht - und das kommt natürlich an«.
Bei der Präventionsarbeit komme Aussteigern eine wichtige Bedeutung zu, betonte die Wissenschaftlerin. Sie könnten aus eigener Erfahrung schildern, dass hinter der »rosigen Fassade« ein autoritäres Denken stecke, das Skepsis mit Ausgrenzung bestrafe. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.