Banken sollen »Maulwurf« bezahlt haben

Verdeckter Helfer im Finanzministerium soll Politik bankenfreundlich beeinflusst haben

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die führenden deutschen Banken hatten einem Medienbericht zufolge jahrelang einen verdeckten Helfer im Bundesfinanzministerium, der die Politik in ihrem Sinne beeinflusste. Bei dem »Maulwurf« handle es sich um den Ex-Finanzrichter Arnold R., der auch an Gesetzestexten mitgeschrieben habe, berichtete die »Bild« (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf interne E-Mails.

R. habe sich auch mit jenem Gesetz befasst, das einen der größten Steuerskandale möglich machte: Mit sogenannten »Cum-Ex«-Geschäften schleusten Banken und Anleger mit Aktien-Geschäften bis 2012 legal mehr als zehn Milliarden Euro am Fiskus vorbei.

Dem Bericht zufolge kam R. 2004 ins Finanzministerium. Vier Jahre später habe er sich beurlauben lassen und einen mit 80.000 Euro pro Jahr dotierten Beratervertrag beim Bundesverband Deutscher Banken angenommen, schrieb »Bild«.

Ein hoher Bankenvertreter habe dies in einer E-Mail als »sinnvolle Investition« bezeichnet. R. habe schon in der Vergangenheit bewiesen, dass »durch sein positives Wirken« Entscheidungen »im Finanzministerium erheblich beschleunigt werden« könnten, zitierte »Bild« aus der E-Mail. Seit 2010 sei R. im Ruhestand, er habe sich aber weiter an der Formulierung von Gesetzen beteiligt und an Sitzungen teilgenommen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal