Sozialgerichte weiter überlastet

LINKE: Jeder Betroffene soll ALG-II-Sanktionen gerichtlich prüfen lassen

  • Lesedauer: 1 Min.

Über 15,3 Monate, so lange dauerte 2016 im Durchschnitt ein Verfahren vor den Berliner Sozialgerichten. Das geht aus der Antwort auf die Schriftliche Anfrage der LINKEN-Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg und Stefanie Fuchs vor, die »nd« vorab vorliegt. Damit ist die Verfahrensdauer nach 15,7 Monaten im Jahr 2015 nur leicht gesunken. »Die nach wie vor lange Verfahrensdauer macht mir Sorgen. Lange Verfahren belasten nicht nur die Gerichte, sondern auch die Betroffenen«, sagt Rechtsexperte Schlüsselburg und fordert mehr Sozialrichter.

Die Zahl der neuen Klagen sinkt seit Jahren. 2016 waren es hochgerechnet von den Zahlen der ersten neun Monate rund 34.000 - fast ein Viertel weniger als im Jahr 2012. Gleichzeitig stieg die Zahl der Richter von 127 auf 137.

Mit 47,9 Prozent nach wie vor hoch war in den ersten drei Quartalen 2016 die Erfolgsquote von Klägern in Eilverfahren, sehr oft geht es dabei um Streitigkeiten mit dem Jobcenter. »Das ist weiterer Beleg für die handwerklich schlechten Bundesgesetze«, sagt Stefanie Fuchs, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion. »Ich empfehle jedem, der Sanktionen erhält, diese gerichtlich überprüfen zu lassen.« Rund 55 Prozent aller Verfahren drehen sich um das Arbeitslosengeld II. nic

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal