Mehr Pflegebedürftige bekommen Sozialhilfe

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Dresden. Immer mehr Pflegebedürftige in Sachsen werden einem Zeitungsbericht zufolge zum Sozialfall. Die Zahl der Empfänger der sogenannten Hilfe zur Pflege sei in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen, von 13 470 im Jahr 2005 auf zuletzt 17 130, berichtet die »Leipziger Volkszeitung«. Auch auf Bundesebene werde seit 2005 ein deutlicher Anstieg dieser Sozialleistung verzeichnet, und zwar um 111 090 auf 450 674 Fälle. Die Zeitung beruft sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes und des Statistischen Landesamtes Sachsen, die die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (LINKE) ausgewertet hat. Damit kletterten auch die Ausgaben der Hilfe zur Pflege von bundesweit 2,61 Milliarden (2005) auf 3,6 Milliarden Euro (2015). Sachsen verzeichnete innerhalb der zehn Jahre einen Anstieg in diesem Bereich um 18,5 Millionen auf 69,7 Millionen Euro. Allein von 2014 zu 2015 lag das Plus im Freistaat bei 3,3 Millionen Euro. »Es ist überhaupt nicht akzeptabel, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen zum Sozialfall werden«, sagte Zimmermann der Zeitung. Die vermehrte Inanspruchnahme der Sozialhilfe zur Finanzierung von Pflegeleistungen verdeutlicht, dass die Pflegeversicherung als Teilkostenprinzip in immer mehr Fällen nicht funktioniert. Denn die Betroffenen und ihre Familien könnten das Geld nicht aufbringen. epd/nd

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