Kein Geld mehr für den Arztbesuch

Oliver Kern fürchtet den Verlust der Krankenversicherung für viele US-Bürger

Wenn die US-Republikaner ihre Wähler an die Urne bringen wollten, versprachen sie ihnen seit 2010 vor allem eins: die Rücknahme von »Obamacare«. Das Gesetz hatte vor allem armen oder schwer erkrankten Bürgern eine Krankenversicherung garantiert, jedoch auch die Versicherungsbeiträge für viele Mittelklassefamilien in die Höhe schnellen lassen. Nach ihrem Wahlsieg ziehen die Republikaner ihr Versprechen nun durch und veröffentlichten einen Entwurf für ihr neues Krankenversicherungssystem. Und der verheißt nichts Gutes.

Wird das Gesetz so verabschiedet, fällt vor allem die von Konservativen verhasste Pflicht zur Versicherung weg. Da jedoch nur Gesunde darauf verzichten, blieben die Versicherer auf den - teuren - älteren und kranken Kunden sitzen, und dürften denen auch die Beiträge wieder drastisch erhöhen. Besonders Menschen mit geringem Einkommen könnten sich dann die Versicherung und somit einen vielleicht lebensrettenden Arztbesuch einfach nicht mehr leisten.

Zum »Glück« gibt es unter den Republikanern aber jene, denen die Kürzungen immer noch nicht weit genug gehen. Die Politiker der »Tea Party«-Bewegung wollen nicht mal den immerhin geplanten Steuerkrediten für Ärmere zustimmen. Solang das so bleibt, bleibt auch Obamacare.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal