Kodex-Check

Die GEW stellt Instrument zur Verbesserung der Arbeit an Universitäten vor

  • Kerstin Ewald
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit den Jobs an deutschen Universitäten steht es nicht zum Besten. - Der sogenannte »Kodex-Check« der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) soll nun mehr Transparenz in die Arbeitsbedingungen der Hochschulen bringen. Im Rahmen eines Kongresses zu Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen am Mittwoch stellte die GEW ihre neue Webseite kodex-check.de vor. Sie enthält Angaben zu Personalpolitik und Beschäftigungsbedingungen an allen deutschen staatlichen Universitäten. Neben statistischen Angaben zur Personalstruktur sind dort auch Informationen zum Frauenanteil, zur Familienfreundlichkeit und zur Teilzeitbeschäftigung an den einzelnen Einrichtungen zu finden - alles in tabellarischer Aufstellung.

Abgeleitet wurden die Kategorien aus dem »Herrschinger Kodex« von 2012. Er gibt Handlungsanweisungen für »gute Arbeit in der Wissenschaft« und wird den Universitäten von der GEW zur Ratifizierung als Selbstverpflichtung empfohlen. Der Aufforderung wurde bislang kaum gefolgt.

Der »Kodex-Check« verrät auch den jeweiligen Anteil befristeter Stellen einer Hochschule. Zeitverträge, Lehraufträge, Projektstellen sind ein Thema, welches vielen Hochschulmitarbeitern heute auf die Stimmung schlägt und seit geraumer Zeit auch die Gewerkschaft in Atem hält. »Der Löwenanteil der Forschung und Lehre an den 82 staatlichen Universitäten in Deutschland«, erklärte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des »Kodex-Checks«, »wird von befristet beschäftigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erbracht, zunehmend auch von prekär Beschäftigten, die als Lehrbeauftragte stundenweise bezahlt werden oder unentgeltlich arbeiten.« Akzeptabel sei dies nicht.

Die Daten, die nun jeder auf der Webseite abrufen kann, wurden zum Teil vom Statistischen Bundesamt erhoben, ein anderer Teil stammt aus einer Befragung des Forscherteams der Humboldt-Universität zu Berlin, welches die Daten auch für die neue Internetseite aufbereitet hat.

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