Stralsund: Umstrittener Polizeikessel wird Thema im Landtag

LINKE fordert von Innenminister Erklärung für das Festsetzen antifaschistischer Proteste am 1. Mai gegen NPD-Aufmarsch

  • Lesedauer: 1 Min.

Schwerin. Der Innenausschuss des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern befasst sich auf seiner Sitzung am Donnerstag mit dem umstrittenen Vorgehen der Polizei bei einer Aktion linker Demonstranten gegen die NPD-Veranstaltung vom 1. Mai in Stralsund. Nach Angaben von Beobachtern waren knapp 100 Anhänger der linken Szene über etwa acht Stunden eingekesselt und an ihrem Protest gehindert worden. Unter den Festgesetzten sollen zahlreiche Minderjährige gewesen sein. Auf Antrag der Linksfraktion soll das Innenministerium zu der Polizeistrategie Auskunft geben.

»Vor dem Hintergrund verschiedener Presseinformationen sowie einem Bericht von Beobachtern des Demonstrationsgeschehens erwarten wir vom Innenminister die Klärung offener Fragen«, erklärte der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter.

Am 1. Mai hatten etwa 250 NPD-Anhänger in Stralsund demonstriert. Um Blockaden des Demonstrationszuges und Zusammenstöße beider Lager zu verhindern, waren die Gegendemonstranten festgehalten worden. Doch dazu gibt es Klärungsbedarf.

»Insbesondere erwarten wir auch Antworten auf die Frage, wie der Landtagsbeschluss zur ‚Demonstrationskultur für Demokratie und Toleranz‘ umgesetzt werden kann, wonach Sitzblockaden ein wirksames Mittel gegen rechtsextremistische Aufmärsche sein können«, so Ritter.

Zu Beginn der Sitzung beschäftigt sich der Ausschuss mit der geplanten Reform des Kommunalen Finanzausgleichs. Der vom Land bestellte Gutachter Professor Thomas Lenk soll den Abgeordneten seine Ergebnisse erläutern. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal