Gerangel um den Parteivorsitz

Mitgliederbefragung endet - wer soll Bayerns neuer SPD-Chef werden?

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Nach rund sechs Wochen endete am Donnerstagabend (23.59 Uhr) in Bayern die Mitgliederbefragung zur Wahl des neuen SPD-Landeschefs. Rund 60 000 Genossen der Bayern SPD sind seit Anfang April aufgerufen, sich per Briefwahl für einen der sechs Kandidaten für die Nachfolge von Noch-Chef Florian Pronold zu entscheiden. »Theoretisch können bis Mitternacht Stimmzettel auch persönlich bei uns abgegeben werden«, sagte ein Parteisprecher. Das notwendige Quorum von 20 Prozent wurde nach Angaben von Pronold bereits nach einer Woche überschritten. Das Ergebnis soll am Freitag bekannt gegeben werden.

Die Mitgliederbefragung hat Beobachtern zufolge viel Unruhe in die SPD gebracht - innerhalb der Landtagsfraktion sprechen genervte Genossen gar von Grabenkämpfen und dickem Ärger. Fünf Kandidaten und eine Kandidatin traten an: Generalsekretärin Natascha Kohnen, der Landtagsabgeordnete Florian von Brunn, der Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel, der Sprecher der Münchner Tafel, Gregor Tschung, Markus Käser von der SPD-Initiative »Zeit für die Mutigen« und der Kommunalpolitiker Uli Aschenbrenner. In den vergangenen Wochen rechneten sich die Kandidaten gegenseitig vor, wie viele Pressemitteilungen die Parteizentrale für die Generalsekretärin verschicken, wer welchen prominenten Befürworter sein eigen nennen darf und wer bei welcher Veranstaltung als erster, zweiter oder erst sechster Redner sprechen darf. Bei den ganzen persönlichen Befindlichkeiten seien Inhalte längst maximal zweitrangig, betont ein Genosse. Doch sollte kein Kandidat über die 50 Prozentmarke kommen, wird es auf dem Landesparteitag am 20./21. Mai eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten geben müssen - unkalkulierbare Spontankandidaturen inklusive. dpa/nd

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