Spritverbrauch und Antriebsart

Leserfrage zum Neuwagenkauf

  • Lesedauer: 2 Min.

Vor einer Woche wurde im nd-ratgeber auf eine entsprechende Leserfrage über die Risiken beim Kauf eines Gebrauchtwagens hingewiesen. Meine Frage: Was ist beim Neuwagenkauf zu bedenken? Und was ist zu Elektroautos zu sagen?
Werner K., Berlin

Auskunft gibt der Automobilclub Kraftfahrer-Schutz e.V. (KS):

Vorsicht vor Schnäppchen!

Das Deutsch-Polnische Verbraucherinformationszentrums (VIZ) der Verbraucherzentrale Brandenburg warnt vor Betrügern. Die Betrüger inserieren preisgünstige Gebrauchtwagen auf gängigen Online-Marktplätzen und geben sich dabei als etablierte polnische Unternehmen aus. Nimmt ein Kaufinteressent Kontakt auf, erhält er professionell verfasste E-Mails. Die Mails enthalten eine tatsächlich existierende Postadresse eines etablierten Unternehmens, allerdings mit falscher Telefonnummer und leicht abgewandelter E-Mail-Adresse.

Bestellt der Kaufinteressent, soll er in der Regel eine Anzahlung per Vorkasse leisten. Dem Kunden wird angeboten, den Kauf über ein Treuhandkonto abzuwickeln. Doch Vorsicht! Sobald die Zahlung erfolgt ist, bricht der vermeintliche Verkäufer den Kontakt ab.

Beim Kauf von Gebrauchtwagen sollte man generell erst bezahlen, nachdem man das Auto persönlich in Augenschein genommen hat. Wenn Produkte im Internet zu sehr billigen Preisen angeboten werden, sollte man immer misstrauisch werden. VIZ/nd

Beim Erwerb eines Neuwagens ist die Angebotspalette riesig, so dass man der Gefahr unterliegt, sich von Modetrends leiten zu lassen. Doch sollten bei der Qual der Wahl Kraftstoffverbrauch und Antriebsart eine entscheidende Rolle spielen - und natürlich der Preis.

Benzin und Diesel sind nach wie vor relativ billig. Doch wenn die Kraftstoffpreise wieder steigen, ist es besonders wichtig, beim Autokauf auf den Spritverbrauch zu achten. Als Faustregel gilt: Sparsam sind moderne Limousinen oder Kombis mit Direkteinspritzung und intelligenter Motorelektronik, nicht die Allrad-Geländeautos oder SUVs, auch wenn diese bei Käufern immer beliebter werden. Schon heute gibt es viele Fahrzeugmodelle, die sich mit vier bis fünf Litern Kraftstoff auf hundert Kilometer begnügen.

Wer ein umweltfreundliches Auto kauft, spürt das auch im Geldbeutel. Denn Fahrzeuge mit geringem Verbrauch lassen sich in ein paar Jahren besser weiterverkaufen, spritdurstige dagegen weniger.

Die Entscheidung für Benzin-, Diesel- oder Elektroantrieb hängt vom Einsatzbereich und der Fahrleistung ab. Benziner haben einen höheren Spritverbrauch und mehr CO2-Emissionen, dafür einen niedrigeren Schadstoffausstoß und sind günstiger in der Anschaffung. Diesel haben weniger Verbrauch und CO2-Emissionen, stoßen aber mehr Schadstoffe aus. Sie werden angesichts der VW-Dieselaffäre später schwer zu verkaufen sein.

Für den Stadtverkehr oder bei geringen bis mittleren Jahresfahrleistungen ist ein Benziner zu empfehlen. Wer viel über Land fährt und mehr als 20 000 Kilometer im Jahr zurücklegt, neigt zum sparsameren Diesel. Doch der sollte zumindest die höchste Euro-6-Norm erfüllen.

Was die Elektroautos anbelangt, so eignen sich die meisten E-Autos allenfalls für den Stadtbetrieb, auch wenn der Kauf mit satten Prämien gefördert wird. Wer sein E-Mobil wieder verkaufen will, sollte bedenken, dass es enorme Entwicklungssprünge geben wird. Was heute Stand der Technik ist, wird sich in fünf Jahren kaum noch verkaufen lassen.

Eine Alternative sind Hybridfahrzeuge, die einen Elektromotor und einen Benzin- oder Dieselmotor besitzen. Aber auch Hybridautos sind noch teuer. Eine andere Alternative sind Fahrzeuge mit CNG-Antrieb (Compressed Natural Gas), ein Kraftstoff, der an Bedeutung zunehmen wird.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal