Aufdecken, ohne Wenn und Aber

Martin Kröger über die neuen Erkenntnisse im Fall Amri

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Verdacht im Fall Amri wiegt schwer. Er lautet: Kripo-Beamte haben den islamistischen Tunesier Amri nicht rechtzeitig vor seinem Attentat festnehmen lassen, obwohl genug Erkenntnisse wegen Drogenhandels vorlagen, um dies zu tun. Noch schlimmer: Nach dem Anschlag soll ein entsprechender Vermerk in einer Akte nachträglich manipuliert worden sein. Ob und wie, wer und wann, all das muss jetzt schnellstens aufgedeckt und aufgeklärt werden - für die Toten, die Verletzten und die Überlebenden des Anschlags.

Natürlich ist es richtig, dass nun in der Debatte die Relation gewahrt werden muss: Das Problem sind zuallererst die Islamisten, die Anschläge verüben wollen. Aber auf den Sicherheitsbehörden darf kein Verdacht liegen, dass sie sich selber nicht an das Gesetz halten. Deshalb muss der Sonderermittler, der sich bereits jetzt als fähig erwiesen hat, schleunigst Zugang zu allen Akten erhalten.

Sobald Ergebnisse vorliegen, müssen entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Noch ist es zu früh, um zu urteilen, aber nach allem, was zu hören ist, sind die Vorwürfe gut begründet. Und trotz der Unschuldsvermutung, die natürlich auch für Kripo-Beamte gilt, zeichnet sich ab, dass der Imageschaden verheerend werden könnte.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal