Das FBI nähert sich dem Präsidenten

Weißes Haus prüft angeblich Einrichtung eines Krisenzentrums

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Angesichts der immer schwereren Vorwürfe in der Russland-Affäre prüft das Weiße Haus laut Medienberichten die Einrichtung eines Krisenzentrums. Die Stelle solle sich um die Krisenkommunikation und juristische Fragen kümmern, berichteten US-Medien am Sonntag. Während der ersten Auslandsreise von US-Präsident Donald Trump war sein Schwiegersohn und enger Berater Jared Kushner in den Strudel der sogenannten Russland-Connection geraten. Die »Washington Post« hatte am Wochenende unter Berufung auf Geheimdienstinformationen berichtet, der 36-jährige Ehemann von Trumps Tochter Ivanka habe sich in der Phase zwischen Trumps Wahl und seinem Amtsantritt um die Einrichtung eines geheimen Gesprächskanals mit dem Kreml bemüht.

Bei einem Treffen mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak Anfang Dezember habe Kushner vorgeschlagen, eine abhörsichere Kommunikationsvorrichtung in einer russischen Vertretung in den USA einzurichten, hieß es in dem Bericht. An dem Treffen im New Yorker Trump Tower nahm demnach auch Michael Flynn teil, der im Februar nach nur dreieinhalb Wochen als Nationaler Sicherheitsberater zurücktreten musste, weil er die Unwahrheit über seine Telefonate mit dem russischen Botschafter gesagt hatte.

Das angeblich geplante Krisenzentrum im Weißen Haus soll den Berichten zufolge von Kushner selbst geleitet werden. Auch Präsidentenberater Steve Bannon und Trumps Stabschef Reince Priebus sollen ihm demnach angehören. Auch Ex-Präsident Bill Clinton hatte wegen der Lewinsky-Affäre ein solches Krisenzentrum eingerichtet. Das Weiße Haus äußerte sich zunächst nicht zu dem Zeitungsbericht. Medienberichten zufolge hat Trump aber am Sonntag im Weißen Haus mit Anwälten über den Umgang mit der Affäre beraten. In mehreren Twitter-Botschaften verurteilte er zudem allgemein »fabrizierte Lügen« in den »Fake-News-Medien«.

Kushner soll ab Dienstag vor den Geheimdienstausschüssen des Kongresses aussagen. Seine Anwältin kündigte bereits an, ihr Mandant werde dem US-Kongress über sein Wissen Auskunft geben. AFP/nd

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.