Afghanischer Schüler nicht in Abschiebehaft
Gericht lehnt Antrag der Ausländerbehörde ab
Nürnberg. Der von Abschiebung bedrohte 20 Jahre alte Afghane in Nürnberg ist wieder auf freiem Fuß. Das örtliche Amtsgericht lehnte am Donnerstag die von der Zentralen Ausländerbehörde der Regierung von Mittelfranken beantragte Abschiebehaft ab. Das Gericht sehe dafür keinen Anlass, sagte der Anwalt des jungen Mannes. Der Berufsschüler, dessen Abschiebung am Mittwoch zunächst zu Protesten von Klassenkameraden und schließlich zu Tumulten geführt hatte, verließ am Mittag freudestrahlend das Gericht. Vor dem Gebäude empfingen ihn 25 Schulkollegen und sein Klassenlehrer. Die Behörde kann gegen die Entscheidung noch Beschwerde einlegen.
Schüler hatten am Mittwoch zunächst mit einer Sitzblockade versucht, die Festnahme des afghanischen Mitschülers zu verhindern. Als die Streifenbeamten daraufhin Verstärkung anforderten, kam es zu tumultartigen Szenen. Die Polizei kündigte eine Analyse des Einsatzes an. dpa/nd Seite 5
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.