Mikroskop statt Kreuz

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In die Debatte über die Rekonstruktion des Kuppel-Kreuzes auf dem wieder errichteten Berliner Stadtschloss hat sich nun auch der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) eingeschaltet. Unter Verweis auf das staatliche Neutralitätsgebot und mit der Forderung nach mehr historischem Verantwortungsbewusstsein lehnt der HVD ein Kreuz auf der Kuppel des künftigen Humboldt-Forums ab. Stattdessen plädierte Katrin Raczynski vom Vorstand des HVD-Landesverbandes Berlin-Brandenburg am Freitag für ein Mikroskop als Krönung der Kuppel.

»Ein Mikroskop würde nicht nur die Werte der Aufklärung und den Wissensdrang der Namensgeber Alexander und Wilhelm von Humboldt spiegeln, sondern auch den Anspruch, die ausgestellten Sammlungen kultursensibel und geschichtsbewusst noch einmal unter die Lupe zu nehmen«, sagte Raczynski. Auch der Vorschlag des Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime, Aiman Mazyek, auf die Kuppel ein Symbol zu bringen, das Kreuz, Halbmond und Davidstern vereine, sei keine gute Lösung.

Am geplanten Kreuz auf der Kuppel des Berliner Humboldt-Forums scheiden sich bislang die Geister. Befürworter sind neben prominenten Kirchenvertretern unter anderem Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und die drei Gründungsintendanten des Humboldt-Forums Neil MacGregor, Hermann Parzinger und Horst Bredekamp. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei) hält dagegen das Kreuz für ein falsches Signal. epd/nd

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