Kollwitz soll ins Exil

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Zukunft des Käthe-Kollwitz-Museums in Charlottenburg ist einem Zeitungsbericht zufolge bedroht. Der Eigentümer des Hauses, in dem sich seit 1987 das private Museum befindet, plane dort ein »Multimedia-Exil-Museum«, berichtet die »Berliner Zeitung« (Samstag). Das Kollwitz-Museum solle nach den Vorstellungen des Eigentümers nach Neukölln umziehen, es gehöre in einen »Arbeiterbezirk«.

Arne Kollwitz, ein Enkel der berühmten Künstlerin Käthe Kollwitz, nannte dieses Argument in der Zeitung an den Haaren herbeigezogen. Er vermisse eine eindeutige Positionierung der Kulturpolitiker Berlins. Diese reagierten nur »schwammig«. Dies sei besonders bedrohlich, da Mieterhöhungen möglich seien, die das finanzielle Aus des Kollwitz-Museums bedeuten würden.

Ein Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Kultur sagte auf Anfrage, man befinde sich derzeit im Gespräch mit dem Bezirk und dem Eigentümer. Sowohl das Käthe-Kollwitz-Museum als auch das geplante Exil-Museum hätten ihre Berechtigung. Sie gegeneinander auszuspielen, wäre »verheerend«. dpa/nd

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.