136 Stufen zum Frieden von 1648

  • Gudrun Janicke
  • Lesedauer: 2 Min.

Szenische Lesungen, Vorträge und eine Sonderausstellung: Das Museum Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) erinnert im kommenden Jahr an den Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) vor 400 Jahren. Es ist das einzige Museum in Deutschland, dass sich nur diesem Krieg widmet. Die Sonderausstellung zum Thema »Krieg und Frieden« werde in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern vorbereitet, sagte Museumsleiterin Antje Zeiger. Die Dauerausstellung sei zum Jubiläum bereits neu gestaltet worden.

Es stünden im kommenden Jahr vor allem die Folgen des Geschehens für Brandenburg im Mittelpunkt, sagte Zeiger. Ständig seien Heere durchgezogen, die Lebensbedingungen der Menschen verschlechterten sich. In den 1630er Jahren sorgte der Krieg auch in Brandenburg für einen erschreckenden Bevölkerungsschwund.

»Wir wollen darstellen, was in der Region passiert ist. Und was davon heute noch sichtbar ist«, sagte Zeiger. »Wie lebten die Menschen? Wo waren die Frauen? Gab es trotz aller Grausamkeiten so etwas wie Alltag und Normalität?« Nur wenige Schicksale seien bislang bekannt.

Wittstock war ein wichtiger Ort im Kriegsgeschehen: Dort wurde am 4. Oktober 1636 eine der blutigsten Schlachten geschlagen. Damals besiegten 19 000 Schweden die 22 000 Mann starke kaiserlich-sächsischen Armee. 2007 wurde am Rande des Schlachtfeldes ein Massengrab mit den Überresten von mehr als 125 Soldaten entdeckt.

Auf mehreren Stockwerken widmet sich das Museum dem Dreißigjährigen Krieg. Auf sieben Ebenen, in einem jeweils etwa 50 Quadratmeter großen Bereich werden in mehreren Kapiteln mehrere hundert Exponate gezeigt: von Münzen über Akten bis hin zu Waffen. Mit seinem kleinen Etat könne das Haus aber kaum neue originale Exponate ankaufen, sagte Zeiger. dpa/nd

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