USA: Trennung von Staat und Kirche geschwächt

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Washington. Das Oberste US-Gericht hat sich gegen eine strikte Interpretation des Rechtsgrundsatzes der Trennung von Kirche und Staat ausgesprochen. Das Urteil vom Montag (Ortszeit) betraf den Antrag einer Kirchengemeinde in Columbia im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri auf staatliche Beihilfe zur Renovierung eines Kinderspielplatzes. Experten sprachen von möglicherweise weitreichenden Auswirkungen des Urteils. Die lutherische Dreifaltigkeitskirche wollte 2012 Kies auf dem Spielplatz ihres Kindergartens mit einem Gummibelag ersetzen. Sie stellte einen Förderantrag bei Missouris Umweltbehörde. Das Amt bezuschusst bestimmte Ökoprojekte mit recycelten Autoreifen. Der Platzbelag hätte sich qualifiziert, doch die Behörde lehnte ab, denn Missouris Verfassung erlaube keine staatlichen Zuwendungen an religiöse Einrichtungen. Die Dreifaltigkeitskirche zog vor Gericht. Die Obersten US-Richter haben sich nun mit sieben zu zwei Stimmen auf Seiten der Kirche gestellt. Die Umweltbehörde habe der Kirche allein wegen ihrer religiösen Identität »öffentlich zugängliche Begünstigungen« verwehrt, hieß es in dem Urteil. Das käme einer »Strafe für Religionsausübung« gleich. epd/nd

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