Hoffen auf die Wende

Angelique Kerber will sich in Wimbledon beweisen

  • Cai-Simon Preuten, London
  • Lesedauer: 2 Min.

Angelique Kerber ließ die Party sausen. Aus gutem Grund. Während ihre Tenniskolleginnen in teuren Kleidern über einen lilafarbenen Teppich in London liefen und sich für die Fotografen in Pose schmissen, holte sich Kerber an der englischen Küste den Feinschliff für Wimbledon. Im All England Club hofft die Weltranglistenerste und Vorjahresfinalistin auf die Wende einer bislang enttäuschenden Saison. »Ich fühle mich gut. Ich hatte drei Matches direkt vor Wimbledon. Das war mein Ziel«, sagte Kerber im Seebad Eastbourne. Bei der Generalprobe vor dem Höhepunkt des Tennisjahres präsentierte sich die 29-Jährige nach der verkorksten Sandplatzsaison und einer Verletzung am Oberschenkel tatsächlich in aufsteigender Form. Daran änderte auch die Niederlage im Viertelfinale gegen die Britin Johanna Konta nichts.

Nach der Erstrundenpleite in Paris startet Kerber erneut als Topgesetzte in ein Major, hat diesmal jedoch eine weit bessere Auslosung erwischt. Ging es in Roland Garros noch gegen die frühere Top-Ten-Spielerin Jekaterina Makarowa aus Russland, wartet auf dem Heiligen Rasen von Wimbledon am Dienstag eine Qualifikantin.

Aufatmen darf auch Hoffnungsträger Alexander Zverev, der bei den French Open mit Fernando Verdasco ebenfalls eines der denkbar schlechtesten Lose erwischt hatte und bereits zum Auftakt verlor. Der 20-jährige Hamburger trifft ebenfalls am Dienstag auf den Russen Jewgeni Donskoi, der zwar zu Beginn des Jahres den großen Roger Federer bezwungen hatte, in Wimbledon allerdings noch ohne Sieg ist. Die Schmerzen an Knie und Achillessehne, die Zverev nach dem verlorenen Finale in Halle/ Westfalen gegen Federer plagten, sind allem Anschein nach verschwunden. Auf den Plätzen des nahe gelegenen Aorangi Park im Londoner Stadtteil Wimbledon trainierte Zverev mit dem Spanier Rafael Nadal. Sein Wettkampfziel lautet: die zweite Woche. Das Achtelfinale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere hat Zverev bislang noch nie erreicht.

Anders als sein Bruder Mischa, der bei den Australian Open zu Beginn des Jahres völlig überraschend ins Viertelfinale eingezogen war. Der 29-Jährige könnte auf Rasen mit seinem Angriffstennis erneut überzeugen - er trifft als Nummer 27 der Setzliste allerdings auf einen konterstarken Gegner. Gegen den unberechenbaren Australier Bernard Tomic hatte Mischa Zverev am Donnerstag schon in Eastbourne deutlich in zwei Sätzen verloren. Auch die Berlinerin Sabine Lisicki, die nach langer Verletzungspause voller Hoffnung bei ihrem Lieblingsturnier startet, steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Die Finalistin von 2013 trifft auf die Kroatin Ana Konjuh, Nummer 27 der Setzliste. SID/nd

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