Werbung

Kastanienmission

Uwe Kalbe über diplomatische Feuerwehreinsätze in den Golfstaaten

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist zu früh, von einer Beilegung der Krise zwischen den Golfmonarchien zu sprechen. Aber eine Atempause ist immerhin auszumachen. Dass Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel hieran eine Aktie hat, darf ihm getrost ins Buch der guten Taten geschrieben werden. Allerdings relativiert sich das Lob für diesen Feuerwehrdienst dadurch, dass Deutschland jahrelang die Region emsig selbst mit Brandbeschleunigern aufzufüllen half. Gabriel holte als Außenminister jene Kastanien aus dem Feuer, die unter seiner Aufsicht als für Rüstungsexporte verantwortlicher Wirtschaftsminister zuvor hinein geworfen wurden.

Dass nun der BND an die Stellschrauben zur Konfliktbewältigung gesetzt wird, indem er der Terroristenunterstützung Katars im Auftrag der saudischen Terroristenunterstützer auf den Grund geht, kann ein geschickter Schachzug sein. Eine Lösung ist es nicht. Die steht in den Sternen. Der entscheidende Anteil an der momentanen Beruhigung der Lage kommt überdies den USA zu, ihr Beschwichtigungsdruck war der entscheidende Auslöser für das momentane Innehalten. Das zeigt, dass die US-Regierung handlungsfähig sein kann, wenn es darauf ankommt. Ein Grund zur Beruhigung ist das nicht. Die Tinte ist schließlich noch nicht trocken unter den jüngsten USA-Waffenexportverträgen mit Saudi-Arabien und(!) Katar.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal